Wilhelm-Conrad-Röntgen-Mittelschule Weilheim in Oberbayern
Auch in diesem Jahr hat sich der Schauspieler, Buchautor und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke den Fragen unserer Schülerinnen und Schüler gestellt. Nach den spannenden Einblicken vor der großen Gruppe mit Kindern aus sechs Klassen, nahm sich Herr Jaenicke die Zeit mit einer kleinen Gruppe von 16 Schülerinnen und Schülern intensiv über die Notwendigkeit von aktiven Umweltschutz auszutauschen.
Pressebericht: https://www.kreisbote.de/lokales/weilheim-schongau/schauspieler-hannes-jaenicke-besuchte-die-mittelschule-weilheim-93457812.html
Hannes Jaenicke ist zu Gast in der Mittelschule in Weilheim und erzählt den Schülerinnen und Schülern über den Besuch einer Hühnerfarm, seit dem er Vegetarier ist.
Weilheim - Die Wilhelm-Conrad-Röntgen-Mittelschule mit Schulleiter Rolf Schleich geht gern eigene Wege in der Pädagogik. Beispiel dafür ist die Schule ohne Gong oder auch tiergestützte Pädagogik mit Schulhund und Besuchen auf der Eselfarm. Auch das jüngste Event reiht sich in die etwas anderen Schulveranstaltungen ein, denn am Nikolaustag war der Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke zu Gast.
Zunächst gab es eine Gesprächsrunde in der Aula, bei der interessierte Schüler ihre Fragen aus erster Hand beantwortet bekamen. Zur Vorbereitung hatten einige sich Dokumentationen Jaenickes angesehen und im Unterricht über dessen Engagement im Tierschutz gesprochen. Und so war die Vielfalt der Fragen beinahe vorprogrammiert.
Zwei Drehtage auf einer Hühnerfarm waren es, die aus Hannes Jaenicke vor 40 Jahren einen Vegetarier machten. Sein Engagement für den Tierschutz brachte ihm schon so manche Drohung ein, doch Aufgeben ist für den 64-Jährigen keine Option. © Bianca R. Heigl
Mit „hatten Sie Angst, mit Haien zu schwimmen?“ begann der Fragenreigen. Hier gestand Jaenicke ehrlich: „Beim ersten Mal ja. Aber die Haie sind kurz neugierig und schwimmen dann weg.“ Wichtig sei nur, nie dort ins Wasser zu gehen, wo Fisch verarbeitet wird, da die Tiere nicht gut sehen. Tatsächlich würden aber pro Jahr mehr Leute von herabfallenden Kokosnüssen erschlagen, als von Haien getötet.
Insgesamt hatte die Dokumentation über den Handel mit Haiflossen die Schüler wohl besonders berührt, denn hierzu häuften sich die Fragen. Jaenicke erzählte davon, wie sie über eine gefakte Website mit einem Händler in Honolulu in Kontakt getreten seien. Die Legende war, er wolle die Delikatesse Haiflossen auch in Deutschland anbieten. So kam es zu einer Einladung in das Lager des Händlers, wo Jaenicke und sein Team mit versteckten Kameras filmten. Und auch dafür interessierten sich die Mittelschüler, die wissen wollten, wie gefährlich diese Art der Dreharbeiten sei. „Einmal mussten wir tatsächlich fliehen, weil wir aufgeflogen sind“, so der Schauspieler. Doch mittlerweile sei die Technik so weit, dass mit kleinsten Kameras in Uhr oder Brille hochauflösendes, sendefähiges Material erstellt werden kann, so dass man relativ sicher sei.
Wissen wollten die Schüler auch, ob Jaenicke Fleisch und Fisch isst. „Ich bin seit 40 Jahren Vegetarier, aber kein Missionar. Die Leute sollen wissen, was sie essen,“ so der Aktivist, der nach zwei Drehtagen auf einer Hühnerfarm das Fleischessen einstellte. Aber er will niemanden bevormunden, nur auf die Bedingungen hinweisen, unter denen Tiere in Massentierhaltung leben. „Toll wäre die Rückkehr zum Sonntagsbraten“, so sein Resümee.
Im Anschluss an die Diskussion in der Aula hatten noch einige Schüler die Möglichkeit, mit Jaenicke ins Gespräch zu kommen. Dabei interessierte ihn vor allem, in welcher Form sie sich engagieren. Und auch Schulleiter Rolf Schleich nutzte die Gelegenheit, seinen Schülern ihre Prioritäten zu entlocken, was sie gern verändern würden und was am meisten nervt. Die Antworten reichten vom Müll auf der Straße über weniger Autos und bessere Bus- und Bahnverbindungen bis hin zu grünen Dächern. Gabriele Eusemann, die den Campus Nachhaltigkeit an der Mittelschule von Lehrerseite betreut, gab zu bedenken, dass jeder Einzelne etwas bewirken kann. Danach gefragt, wieso nicht mehr bekannte Persönlichkeiten sich so wie Jaenicke engagieren, sagte er, dass viele Angst vor dem Shitstorm haben. So sei er schon viele Male bedroht worden, aber für ihn sei „Aufgeben keine Option“!
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