Wilhelm-Conrad-Röntgen-Mittelschule Weilheim i.OB
Schulen im Projekt Digitale Schule 2020 - Quelle: (C) Stiftung Bildungspakt
Seit Beginn des Schuljahres 2017/2018 nimmt die Mittelschule Weilheim am dreijährigen Projekt „Digitale Schule 2020“ teil. Die erfolgreiche Bewerbung hierfür ist eine besondere Auszeichnung. Immerhin sind wir die einzige Mittelschule in Oberbayern im Schulversuch. Das Projekt wird von der Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation mit dem Staatsministerium für Unterricht und Kultus geleitet.
Marcus Albrecht
Projektleitung
Hintergrund:
Alle gesellschaftlichen Bereiche sind von der digitalen Revolution betroffen. Die konkrete Umsetzung stellt Schulen vor große Herausforderungen. Eine umfassendere Integration digitaler Medien erfolgt durch einzelne engagierte, medienaffine Lehrkräfte, aber nicht in der Fläche. Sichere „Standards“ für die Weiterentwicklung – ob der IT-Ausstattung oder des Unterrichts – gibt es nicht. Es fehlen zudem Antworten auf die Frage, wann und unter welchen Bedingungen der Einsatz von digitalen Medien an Schulen von Nutzen ist. Konkrete, erprobte Umsetzungsstrategien sind jedoch eine notwendige Voraussetzung für die Bereitschaft der Schulen, die digitale Herausforderung anzunehmen und sich digital-gestützt zu verändern.
Ziel des Modellprojekts:
Das Ziel des Modellprojekts ist es, bis zum Jahr 2020 übertragbare Konzepte für die selbstverständliche Nutzung der digitalen Möglichkeiten im Unterricht, aber auch für andere schulische Prozesse zu entwickeln. Diese sollen allen Beteiligten im Bildungswesen eine klare Orientierung für ihre Entscheidungen vermitteln.
Projektbeschreibung:
Bei dem Projekt „Digitale Schule 2020“ der Stiftung Bildungspakt Bayern geht es darum, an einer begrenzten Anzahl von Modellschulen die Integration digitaler Medien in Lehr- und Lernprozesse zu realisieren und diese zu verbessern. Dazu bedarf es umfassender schulentwicklerischer Maßnahmen, die Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung gleichermaßen im Blick haben. Eine Beteiligung aller Fächer und des gesamten Lehrerkollegiums ist angestrebt. Das Vorbild dieser Schulen soll einen effektiven Impuls für andere Schulen auslösen. Die Erfahrungen aus der Umsetzung des Projekts lassen wichtige Rückschlüsse für die Steuerung der Digitalisierungsstrategie an Schulen erwarten.
Ansatzpunkte für die Konzeptentwicklung:
Im schulischen Bereich geht es um die Integration von drei Ausprägungen digitaler Bildung, die integrativ umzusetzen sind: Lehren und Lernen mit digitalen Medien
• Steigerung der Unterrichtsqualität insbesondere mit Blick auf personalisiertes Lernen
• Identifikation und Erprobung von digitalen Werkzeugen und Inhalten in den einzelnen Fächern, v. a. auch für personalisiertes Lernen, Begabungsförderung und für kollaborative Lernprozesse
• Erweiterung bzw. Veränderung des Methodenspektrums der Lehrkräfte Lernen über digitale Medien und die digitale Welt
• Vermittlung grundlegender Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien
• Aufbau eines vertieften Verständnisses der digitalen Welt (Funktionsweisen von IT-Systemen, Wirkung auf den Einzelnen und die Gesellschaft)
• Sensibilisierung für Risiken, aber auch für die Gestaltungsmöglichkeiten mit IT Gestalten mit digitalen Medien und Informatik
• Veränderung des Rollenverständnisses von Jugendlichen vom Konsumenten zum zukünftigen Entwickler digitaler Lösungen
• Integration von Möglichkeiten für Schüler, kreativ und kooperativ problemlösend zu arbeiten Anhand dieser Ansatzpunkte gilt es an den Modellschulen, die Schulentwicklung systematisch weiterzuführen.
Entwicklungsaufgaben:
Die gewinnbringende Integration digitaler Medien in Lehr- und Lernprozessen ist ein komplexer Innovationsprozess ohne „schlüsselfertige“ Lösungen. Für eine gelingende digitale Transformation von Schulen stellen sich aktuell folgende Entwicklungsaufgaben:
• technisch: Ausarbeitung und Implementierung einer zu den pädagogischen Ansprüchen passenden IT-Architektur mit schulgerechtem Support
• didaktisch: Ausloten des Mehrwerts digital-gestützten Lernens zur Steigerung des personalisierten und kollaborativen Lernens und zum Ausbau der Selbststeuerungskompetenz, Anpassung der Prüfungskultur
• pädagogisch: Aufbau von Medienkompetenz zur verantwortungsbewussten Mediennutzung und zur Vorbereitung auf die Arbeitswelt
• organisatorisch: Anpassung der Lernumgebungen und der Unterrichtsorganisation
• personell: Weiterqualifizierung der Lehrkräfte
• rechtlich: Klärung von Fragen zur Finanzierung, zum Datenschutz etc.
Eckpunkte der Umsetzung:
• Durchführung als Schulversuch nach Art. 81 BayEUG
- Projektleitung: Stiftung Bildungspakt Bayern
- Kooperation mit dem Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
- Stifterunternehmen als Projektpartner
• Start: 2016/2017 als Vorbereitungsjahr
• Laufzeit: drei Jahre (2017/2018 – 2019/2020) - verlängert bis Juli ´21
• Beteiligung von Grund-, Mittel- und Realschule sowie des Gymnasiums
• Auswahl der Schulen auf der Grundlage eines Bewerbungsverfahrens
Digital. Pädagogisch. Sozial. Individuell. Berufsorientiert.